Traumatherapie nach EMDR
„ E-M-D-R“ = Eye Movement Desenitization and Reprocessing
EMDR ist eine englische Abkürzung und heißt auf deutsch: „Desensibilisierung und Neu-Verarbeitung durch Augenbewegungen“. Nach schweren traumatischen Erlebnissen wie Unfällen, schlimmen Nachrichten oder lebensbedrohlichen Situationen funktioniert unser Gehirn wie auf Autopilot. Unser System ist auf „Überleben“ programmiert. Wir funktionieren einfach und im Nachhinein ist oft nicht mehr nachvollziehbar wie man es überhaupt überstanden hat. Um dies zu ermöglichen speichert unser Gehirn das Erlebnis bruchstückhaft an verschiedenen Stellen ab. So kann es vorkommen dass uns ein Geräusch oder Geruch schreckliche Angst macht, ohne dass wir die Verbindung zu der Ausgangssituation herstellen können. Um eine Bewältigung aber erst möglich zu machen müssen diese Bruchstücke wieder zusammengeführt und verarbeitet werden.
Dies geschieht bei EMDR durch Links-Rechts Stimulierungen des Gehirns z.B. durch geführte Augenbewegungen mit gleichzeitiger Konzentration auf das Erlebnis. Dadurch werden Ängste und Panikgefühle weniger – sie werden „desensibilisiert“. Darüber hinaus kommt es durch die Links-Rechts-Stimulierung des Gehirns zu einer Verknüpfung von zwei zuvor isoliert abgespeicherten Teilen der Erinnerung: Emotionen, Gedanken, Körperreaktionen. Fragmentierte Sinneseindrücke formen sich wieder zu einer ganzheitlichen Erinnerung. Diese Neu-Verarbeitung bewirkt, dass das traumatische Erlebnis zwar noch existiert, aber nicht mehr ständig präsent ist, so dass viele Betroffene nach einigen EMDR-Sitzungen sagen können: „Ich weiß, es ist geschehen. Es war schlimm! Aber es ist nun vorbei.“